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16mm Digitalisierung

16mm Schmalfilm digitalisieren

Einen Schmalfilm kann u.a. mit CCD - Filmabtaster, Filmscanner oder Flying Spot abtasten. 16mm auf DVD.

 

 

16-mm-Schmalfilm: Digital besser haltbar

Ein Gastbeitrag:
Obschon digitale Aufnahmetechnologien immer mehr an Bedeutung gewinnen und besonders im fotografischen Bereich die analoge Technik fast völlig verdrängt haben, gilt der 16-mm-Schmalfilm längst nicht als "ausgestorben". 1923 von Kodak eingeführt, ermöglichte das "halbierte" Format des 35-mm-Kinofilms die Entwicklung kompakterer Aufnahme- und Abspielgeräte, die zunächst in der Produktion von Dokumentarfilmen und später überwiegend im Fernsehbereich eingesetzt wurden. Trotz Digitalisierung der Aufnahmetechnik werden auch heute noch einige Fernsehserien - überwiegend in den USA - auf 16-mm-Material gedreht.

Die begrenzte Haltbarkeit von analogem Filmmaterial - insbesondere unter Einfluss von Feuchtigkeit - macht dessen Digitalisierung in immer größerem Umfang notwendig. Vor allem geht es darum, wertvolle Filmdokumente dauerhaft zu sichern und die Möglichkeit der digitalen Nachbearbeitung zu eröffnen. Der Zeitdruck zur Digitalisierung steigt, weil 16-mm-Projektoren kaum noch hergestellt werden und die Reparatur vorhandener Geräte immer aufwändiger wird.

Zahlreiche Dienstleister bieten inzwischen die Filmdigitalisierung an - auf einfache und vergleichsweise preisgünstige Weise, oder qualitativ hochwertig und entsprechend teurer. In der einfachen Variante wird der 16-mm-Schmalfilm "ganz normal" abgespielt und auf eine Leinwand oder eine Mattscheibe projiziert. Der laufende Film wird von der Projektionsfläche mit einer digitalen Videokamera "abgefilmt", die digitale Datei kann danach im PC beliebig weiterverarbeitet werden. Die Qualität dieser Art "Digitalisierung" lässt in der Regel aber zu wünschen übrig. Streulicht bei nicht völlig abgedunkelten Räumen oder falsche Abstandseinstellungen zwischen Videokamera und Projektionsfläche können leicht dazu führen, dass der digitalisierte Film qualitativ schlechter ausfällt als das Original.

Qualitativ besser und inzwischen gängig ist daher die direkte Abtastung des im Projektor laufenden Films mit einer hochauflösenden Videokamera. Das Problem dabei ist die Bildsynchronisation: Während der 16-mm-Film mit einer Geschwindigkeit von 24 Einzelbildern pro Sekunde durch den Projektor läuft, braucht ein Standard-Videofilm 50 Halbbilder pro Sekunde (PAL-Norm). Um dies zu erreichen, wird die Projektionslampe durch eine Bildröhre ersetzt, die die entsprechende Abtastrate gewährleistet. Auf der anderen Seite des durchlaufenden Films wird das so gescannte Bild von Fotozellen "aufgefangen" und entsprechend digitalisiert.

Das "Flying Spot" genannte Verfahren bietet zudem den Vorteil, dass der Schmalfilm, elektronisch synchronisiert, auch Zeit sparend mit einer höheren Geschwindigkeit abgespielt und digitalisiert werden kann. Auch die Tonspur wird bei diesem Verfahren erfasst und digitalisiert. Konvertiert werden 16-mm-Schmalfilme auf diesem Weg üblicherweise in das Format 4:3, das dem Original am nächsten kommt. Zwar orientiert sich der DVD- und Fernsehmarkt immer mehr am Format 16:9; bei der Digitalisierung von klassischem Filmmaterial führt dieses Format jedoch zu Stauchungen oder Zerrungen des Bildes, die auf Kosten der Originalität gehen.

Eine dritte Möglichkeit der Digitalisierung von 16-mm-Schmalfilmen ist die Herstellung elektronischer Einzelbilder des analogen Materials. Dazu wird eine hochauflösende Digitalkamera an der Filmbühne des Projektors montiert, die Einzelbilder des Films werden langsam abgespult und fotografiert. Aus den Einzelbildern wird im Computer der komplette Film zusammengesetzt. Vorteil dieser Technik: Eine Synchronisation des 16-mm-Films und der aufnehmenden Kamera ist nicht erforderlich, daher wird dieser Weg auch als "asynchrone" Aufnahmetechnik bezeichnet. Zudem können auch einzelne Filmbilder beliebig nachbearbeitet werden - wenn es denn gewünscht und notwendig ist.